Darsteller: Sam Riley (John Cranko), Max Schimmelpfennig (Dieter Gräfe), Lucas Gregorowicz (Fritz Höver), Hanns Zischler (Walter Erich Schäfer), Elisa Badenes (Marcia Haydée), Rocio Aleman (Birgit Keil), Jason Reilly (Ray Barra), Friedemann Vogel (Heinz Clauss), Martí Paixà (Richard Cragun), Henrik Erikson (Egon Madsen), u.v.a. sowie weiteren Ensemblemitgliedern des Stuttgarter Balletts
Regie: Joachim Lang
INHALT
Stuttgart 1960 – als der Choreograph John Cranko (Sam Riley) mit dem Flugzeug landet, ahnt er nicht, dass dieser Moment sein Leben verändern wird. Er soll am Stuttgarter Ballett als Gast choreographieren. In London, wo er aufgrund seiner Homosexualität zahlreiche Demütigungen bis hin zu einem Arbeitsverbot ertragen musste, hält ihn nichts mehr.
In der beschaulichen Stadt erholt sich John Cranko von den erniedrigenden Erfahrungen, niemand scheint sich an seinem unkonventionellen Lebensstil zu stören. Er wird nach kurzer Zeit Ballettdirektor, Liebling des Publikums, gibt sich seiner Kunst und einem berauschenden Lebensstil hin, hat Affären, durchleidet private Rückschläge und tiefe Krisen, führt sein Büro in der Theater-Kantine und bezeichnet seine Compagnie als ‚seine Kinder‘.
Der rasante und steile Aufstieg bis zur Weltspitze, das "Stuttgarter Ballettwunder", machen John Cranko zu einem Superstar seiner Zeit. Angetrieben von der Besessenheit und Leidenschaft für seine Arbeit ist John Cranko immer auf der Suche nach Perfektion. Am Höhepunkt seiner Karriere stirbt er, unerwartet und viel zu jung, auf dem Rückflug von einer Tournee seiner Compagnie aus den USA, inmitten seiner Tänzer:innen, die mit ihm an Bord waren ...
Er war einer der größten Choreographen der Tanzgeschichte, ein Künstler, der, wie kein anderer, Bilder und Szenen für die großen Themen der Menschheit schuf: das Leben, das Lieben und das Sterben. Sein Name steht für einen Erfolg, den man überall auf der Welt als das "Stuttgarter Ballettwunder", als historisches Ereignis der Kunst, feiert: John Cranko (1927- 1973). Der Kinofilm "Cranko" zeichnet ein einfühlsames und bewegendes Porträt des faszinierenden Starchoreographen und Künstlers, der das Ballett in Deutschland wie kein anderer prägte- "Cranko" ist ein Film über Kunst und Realität, über Menschen und ihre Beziehungen, über Liebe und Tod. Regisseur Joachim A. Lang ("Führer und Verführer", "Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm") hat einen wahrhaftigen Ballettfilm gedreht, der die Tiefe und Emotionalität des Balletts ergründet und den es in dieser Art bisher noch nicht gegeben hat. In berauschenden Tanzszenen verschmelzen das fragile Seelenleben und die visionäre Kraft des Ausnahmechoreographen John Cranko zu melancholischen Szenen voller Zartheit. Sie stehen im Kontrast zu der rauen Wirklichkeit und den gesellschaftlichen Zwängen der Sechziger und frühen Siebziger Jahre, die Cranko selbst erlebte – die Apartheid in Südafrika, die Verfolgung aufgrund seiner Homosexualität. Sam Riley ("Control", "Maleficent - Die dunkle Fee") verkörpert John Cranko mit tiefgründiger Authentizität, zeigt die verletzliche und gleichzeitig bedingungslos perfektionistische und visionäre Kraft des Ausnahmechoreographen, raucht und trinkt, liebt und leidet. Und auch der restliche Cast beeindruckt, herausragend besetzt mit Hanns Zischler ("Die Theorie von Allem"), Max Schimmelpfennig ("Stella. Ein Leben.", TV-Serie "Dark"), und Lukas Gregorowicz ("Lammbock"). Ein besonderer Besetzungscoup gelang mit dem Engagement der Tänzer:innen – mit Elisa Badenes als die große Marcia Haydée, Friedemann Vogel als Heinz Claus, Rocio Aleman als Birgit Keil, Jason Reilly als Ray Barra und Henrik Erikson als Egon Madsen tanzen und spielen die heutigen Weltstars des Stuttgarter Balletts ihre Vorbilder von damals. Auch alle weiteren Rollen der Compagnie wurden mit Tänzer:innen des Stuttgarter Balletts besetzt. Der mehrfach ausgezeichnete Philipp Sichler ("Das weiße Kaninchen") fängt die komplexen Tanzszenen und Choreographien mit der Kamera ein, umkreist, hält drauf, tanzt mit, im steten Wechsel zwischen intensiven Nahaufnahmen und die gesamte Bühne umfassenden Totalen. "Cranko" hat die Emotionen in den Tanz gebracht.